Dennis Kersten ist 29 Jahre alt, wurde in Kassel geboren und ist im Philippinenhof aufgewachsen und zur Schule gegangen. Als Schüler der Hegelsbergschule kam er durch eine AG zum Thema Veranstaltungstechnik und somit zum ersten Mal mit seinem heutigen Beruf und Hobby in Kontakt. „Ich habe mich bereits früh für technische Dinge interessiert und mich dementsprechend nach der Schule für eine Ausbildung zum Mechatroniker entschieden.“ Diese absolvierte Dennis bei ALSTOM/Bombardier, wo der herzliche Kollege bis heute angestellt ist. „In der Nordhessen Arena arbeite ich Teilzeit. Schwerpunktmäßig an den Spieltagen und wenn andere Veranstaltungen stattfinden.“ Zum Kontakt mit den Huskies kam es für Dennis über die gemeinsame Verbindung des heutigen Regie- und Technikteams bei der Firma Bombardier. „Raphi, den ich bereits einige Jahre kannte, hat damals ebenfalls die Ausbildung zum Mechatroniker gemacht. Während dieser Zeit haben wir uns dann richtig angefreundet, gemeinsam für Prüfungen gelernt und auch privat viel unternommen. Im zweiten Lehrjahr habe ich Thomas Christ kennengelernt, als ich in dessen Abteilung zur Gerüstvormontage eingesetzt war.“ Thomas, der mittlerweile Technischer Leiter der Nordhessen Arena ist, hat sich zu dieser Zeit bereits als Hobby intensiv mit dem Thema Veranstaltungstechnik befasst und sich mit dem neuen Azubi zusammengeschlossen. „Einige Zeit später haben wir dann auch Raphi ins Boot geholt.“
Die drei organisieren privat Veranstaltungen und Partys. „Wir richten im Freundeskreis alles aus von Karnevalsveranstaltungen und Konzerten, über private Partys bis hin zu Firmenfesten.“ Als Michi Christ Hallenleiter wurde und sich abzeichnete, dass man für die kommenden Aufgaben das Team personell erweitern würde, einigte man sich schnell und Thomas holte seine beiden Kollegen Dennis und Raphi in das Team der Regie. „Das, was wir an neuer Technik und Programm bieten, kann man zu zweit, oder gar allein, in der Regie nicht mehr bewältigen.“ Und so wurden die drei großen Bereiche Licht, Ton und Video aufgeteilt. „Der Ton ist meine Zuständigkeit. Mittlerweile habe ich bei den Heimspielen als unveränderliches Kennzeichen ein Tablet unter den Arm geklemmt, mit dem ich jederzeit den Sound überwachen und steuern kann. Thomas ist für das Licht zuständig und leitet das Team. Raphi hat sich zu seinen vielen Funktionen noch die Zuständigkeit für alle Video-Belange draufgepackt.“
Apropos Heimspiele. Wie läuft dann der Arbeitstag für Dennis ab? „Er beginnt meistens etwa drei Stunden vor dem Anpfiff. Ich koordiniere mich mit Raphi, wir sprechen die anstehenden Aufgaben ab.“ Dann werden Mischpulte und Rechner hochgefahren, die Zeitnahme aufgebaut und der große Check aller Geräte vorgenommen. „Dazu gehören sämtliche LED-Flächen, Monitore, der Videowürfel, die TV-Geräte in der Halle.“ Es folgen finale Absprachen mit dem Team und der Marketing-Abteilung. „Gemeinsam mit Lukas Thier koordinieren wir dann noch tagesaktuelle Anliegen, wie zum Beispiel aktualisierte Grafiken oder neue Werbungen und bauen die gewünschten Veränderungen in unsere Abläufe ein.“ Anschließend ist Dennis als Springer unterwegs und unterstützt das erweiterte Team, auch jenseits der Sprecherkabine. „Vor dem Warm-Up wird dann noch die Playlist geladen. Wenn Raphi anderswo gebraucht wird, vertrete ich ihn am Video Operating System.“ In diesen Momenten kommt dem Team der Regie zugute, dass sie über Jahre eingespielt sind und sich aus dem "Effeff" kennen. „Wir halten permanent Funkkontakt, da wir häufig improvisieren müssen. Dementsprechend ist es wichtig, dass die regulären Arbeitsabläufe sitzen und gut abgesprochen sind. Das funktioniert in unserem Team auch sehr gut und mit viel Vertrauen zueinander.“ Nachdem Dennis dann noch die Flame-Jets aufgebaut und der Mannschaft den feurigen Empfang auf dem Eis bereitet hat, ist „im Idealfall der stressigste Teil erstmal überstanden“.
Will heißen, dass er dann während des Spiels etwas entspannter zu Werke gehen kann. „Dann kriege ich sogar was vom Geschehen auf dem Eis mit “ lächelt der Huskies-Fan, dessen erstes Live-Erlebnis als Zuschauer, vor über 10 Jahren, ein Hessenderby war. „2012 gegen Frankfurt und ich stand auf dem Heuboden. Für mich persönlich bis heute das schönste Huskies-Erlebnis, die Stimmung in der Halle war sensationell.“ Zurück zur Arbeit. Also kann Dennis nach den Vorbereitungen den Rest der Zeit die Füße hochlegen und ein Bierchen trinken? „Schön wär’s“ lacht er. „Nein, es gibt während, aber vor allem nach dem Spiel, wahrhaftig genug zu tun.“ Während des Spiels wechselt man sich drittelweise mit der Steuerung und Überwachung der Videotechnik ab. „Das ist bei neun Monitoren nämlich echt anstrengend und erfordert eine Menge Konzentration.“ Im Anschluss an die Partie stimmen Raphi und Dennis noch die Übertragung der Pressekonferenz mit den Kollegen von sprade.tv ab. „Und dann heißt es wieder losrennen. Wir teilen uns auf, jeder übernimmt einen Bereich und kontrolliert, ob die Pressekonferenz auch überall vernünftig übertragen und von unseren Gästen angeschaut werden kann.“ Möglichst zeitnah beginnen der Abbau und die Nachbereitung der Veranstaltung. „Abbauen, zurückbefördern, die Uhr zurückstellen, den Videowürfel hochfahren und so weiter. Da dies auch gleichzeitig die strukturelle Vorbereitung für das nächste Event beinhaltet, sind dafür nochmal knapp zwei Stunden nötig.“ Und dann besprechen die Jungs die Veranstaltung nach. „Machen wir immer. Wir versuchen Fehler schnell aufzuarbeiten, optimieren unsere Abläufe und schließen den Arbeitstag gemeinsam ab.“
Dennis ist im Zuge der Modernisierung aktuell auch außerhalb der Spieltage in der Nordhessen Arena anzutreffen. Sowieso packt der Kollege gerne mit an und hat ein offenes Ohr für die Kolleg:innen. „Normal, man hilft sich gegenseitig aus. Wenn Raphi vor unserem Arbeitstermin auf der Eismaschine unterwegs ist, schippe ich auch Schnee, wenn ich ankomme.“ Bedeuten der Umbau und die ganzen neuen technischen Sperenzchen eigentlich eine Arbeitserleichterung oder erstmal mehr Arbeit? Kopfkratzen. Augenrollen. „Das ist eine echt gute Frage“ stöhnt Dennis. „Beides! Also für den Wissenstransfer ist das alles sehr schön. Aber natürlich bringen die Neuerungen auch erstmal zusätzliche Arbeit und Herausforderungen mit.“ Dennis Fachwissen über Netzwerkprotokolle und Audiokommunikation wird dann von den Kollegen gern herangezogen. „Ich bin in Sachen Tontechnik beratend tätig, treffe Absprachen mit unseren Lieferanten und habe Boxen, Kabel und dergleichen auf dem Schirm und werfe einen prüfenden Blick auf Neuerungen.“ Im Hauptjob bei ALSTOM/Bombardier arbeitet Dennis im Re-Work an Lokomotiven, die er modifiziert und repariert. Außerdem kümmert er sich auch um Teamleiteraufgaben. Aktuell arbeitet er daran, den Titel eines Industrie-Meisters zu erhalten und steckt im Prüfungsstress.
Und damit kommen wir auch zum persönlichen Wunsch, am Ende unseres Gespräches: „Ich will zweimal Meister werden“ lacht Dennis. Zum einen natürlich mit seinem Verein in der DEL2. Wie man es macht, kann der Kasseläner den Jungs in Kürze selbst vormachen. Wir wünschen viel Glück bei der Meisterprüfung, Dennis!
Steckbrief
Name: Dennis Kersten
Alter: 29
Ich bin Husky seit: 2021
Meine Rolle im Rudel: Veranstaltungstechniker, Allrounder
Am Spieltag befinde ich mich auf folgender Position: Regie, Tontechnik/Video-Operator, Flame-Jets, Springer
Meine Nebenleute sind: Raphi, Thomas, und Florian
Das erste Eishockeyspiel, das ich gesehen habe: War 2012 gegen Frankfurt
Mein tollstes Huskies-Erlebnis: Das erste Heimspiel, welches ich als Gast auf dem Heuboden besucht habe
Mein Lieblingsspieler: Ich bin zwar Huskies-Fan, habe aber keine Lieblingsspieler
Für die kommende Saison wünsche ich mir: Schöne Spieltage und den Aufstieg
Wenn ich nicht mit den Huskies beschäftigt bin: Dann mache ich aktuell meine Meisterschule zum Industriemeister, beschäftige mich mit Veranstaltungstechnik und zocke gerne
Mein Lieblingsort in Kassel: Mein erstes und zweites zuhause: Meine Wohnung im schönen Nordshausen und die Eissporthalle