Waldemar Beck ist 1961 in Kasachstan zur Welt gekommen. „Ich bin aber, genauso wie mein Vater, Deutscher.“ Mit 7 Jahren zog er mit seiner Familie in die Ukraine, außerdem hat er 10 Jahre in Moldawien gelebt. Dort schloss er als junger Mann auch Ausbildung und Studium ab. Der gelernte Elektrotechniker und Ingenieur für Tiefbau zog dann nach der Jahrtausendwende nach Deutschland. „Zunächst haben wir in Berlin gelebt. Dort habe ich bei einer kleinen Elektrofirma gearbeitet.“ Waldemars damaliger Chef beschloss wenige Jahre später, ein neues Geschäft zu eröffnen. „Allerdings nicht in Berlin, sondern in Kassel. Er fragte mich, ob ich mit ihm gemeinsam das Projekt angehen wolle. Ich sagte zu, so sind wir 2003 in Nordhessen gelandet.“
Von einem Nachbarn erfuhr Waldemar, dass der für die Kasseler Eissporthalle ein neuer Eismeister gesucht wurde. „Das hörte sich interessant an. Ich bewarb mich und wurde eingestellt. 2014 war das. Seitdem bin ich fest bei den Huskies.“ Zum Eishockeysport hatte er bereits einen Bezug. „Allerdings nur im TV geschaut. Das erste Spiel hier in der Halle war schon etwas Besonderes, sehr spannend. Ich mag die super Atmosphäre bei unseren Heimspielen.“ Waldemar wünscht sich, bei einer weiteren Meisterschaft dabei zu sein. „2016 war ein schönes Erlebnis. Die Meisterschaft kam in der Saison etwas überraschend. Jetzt wird alles darauf ausgelegt, diesen Erfolg zu wiederholen und damit dann auch aufzusteigen.“
Bald 10 Jahre im Verein, da muss die aktuelle Entwicklung, für jemanden, der früher jede Menge Arbeit allein stemmen musste, durchaus Veränderungen mitbringen. „Das stimmt. Früher habe ich mich um das Eis, die Technik, die Reinigung komplett allein gekümmert. Jetzt hab‘ ich nix mehr zu tun“ lacht Waldemar. „Spaß beiseite. Ich freue mich über die Professionalisierung und die Vergrößerung des Teams. Die Zusammenarbeit funktioniert hervorragend, Aufgaben werden vernünftig verteilt. Auch in der „neuen“ Halle kannst du mit einem einzelnen Schraubenzieher nicht mehr viel ausrichten“ schmunzelt Waldemar. „Die Modernisierungen wirken sich auf sämtliche technischen Gegebenheiten aus.“
Am Spieltag ist er drei Stunden vor Anpfiff in der Eissporthalle. „Dann werden die Vorbereitungen für den Abend getroffen, alles überprüft und schließlich bereiten wir das Eis vor.“ Mit der neuen Eismaschine, welche vergangene Saison angeschafft wurde. „Ja, ein schickes Teil, oder?“ Und bei weitem nicht die einzige Neuerung. Wie beurteilt Waldemar die neuen Arbeitsbedingungen? Die neu installierte Osmose-Anlage soll ja nicht nur ökologisch einen wichtigen Beitrag leisten, sondern auch die Eisqualität verbessern. „Das ist auch so. Natürlich muss man sich in seiner Arbeit auch hier wieder auf die neuen Gegebenheiten einstellen und Anpassungen vornehmen. Aber bemerkte direkt, dass das Eis „glatter“ ist und irgendwie auch besser aussieht. Dazu kommt, dass wir das Wasser zur Eisbereitung nicht mehr vorher erhitzen müssen. Das ist natürlich kosten - und umweltfreundlicher.“ Viel neues, da braucht es auch Konstanten. Wie zum Beispiel Waldemars Mütze, nach der sich der etwas nervöse Interviewer erkundigen darf. Ob sie eine Bedeutung habe, weil sie ja schon ein besonderes Modell sei. Ein bisschen wie eine Fliegermütze. „Meine Mütze ist einfach eine Mütze“ antwortet er knapp. „Ich habe sie auf dem Flughafen gekauft.“
Gefragt nach seinen Hobbies, erzählt uns Waldemar, dass er früher viel Musik gemacht und in einer Band Keyboard gespielt habe. „Wobei das dann irgendwann kein Hobby mehr war. Wir sind gegen Gage von Auftritt zu Auftritt geeilt, das hat mir die Lust am Musik machen etwas genommen.“ Heute angelt Waldemar leidenschaftlich gerne und belegt das auch direkt mit eindrucksvollen Bildern. Auf einem Bild, hinter Waldemar, der einen ordentlichen Fang in die Kamera hält, ist ein kleines Boot zu sehen. „Ja, das liegt am Edersee. Damit fahr ich regelmäßig mit einem guten Kumpel raus und genieße die Ruhe.“ Und die lassen wir Waldemar nun auch wieder und danken für das nette Gespräch.
Steckbrief
Name: Waldemar Beck
Alter: 62
Ich bin Husky seit: 2014
Meine Rolle im Rudel: Eismeister
Am Spieltag befinde ich mich auf folgender Position: Eismaschine
Mein Nebenmann ist: Ilie
Das erste Eishockeyspiel, das ich gesehen habe: Heimspiel der Huskies 2014, vorher den Sport im TV verfolgt
Mein tollstes Huskies-Erlebnis: DEL2 Meisterschaft 2016
Für die kommende Saison wünsche ich mir: Den Gewinn der Meisterschaft
Wenn ich nicht mit den Huskies beschäftigt bin: Angele ich sehr gerne
Mein Lieblingsort in der Region: Edersee