Geschäftsleiter Energiemanagement & Nachhaltigkeit

Axel Mikesch

a.mikesch@kassel-huskies.de

Axel Mikesch wurde 1980 in Kassel geboren und ist in Gudensberg aufgewachsen. Dort ging er auch zur Grundschule. In Fritzlar besuchte er anschließend das Gymnasium. „Ich war ein glückliches Dorfkind, gleichzeitig war die Nähe zu Kassel immer sehr willkommen.“ Nach der Schule schloss Axel eine Ausbildung zum Heizungs – und Lüftungsbauer ab, sowie ein Studium in Versorgungstechnik mit der Fachrichtung Prozess Automation und ein Master-Studium an der Technischen Universität mit den Schwerpunkten Energietechnik und Systemintegration. Axel hatte mehrere Möglichkeiten zu promovieren, wollte aber mit 28 Jahren „auch endlich mal arbeiten und Geld verdienen“ und entschied sich gegen ein weiteres Studium. „Für die Promotion hätte ich nochmal vier bis fünf Jahre Zeit investieren müssen. Mein damaliger Chef bei der Firma Imtech hat mir ebenfalls empfohlen, mich auf das Arbeiten zu konzentrieren.“ Dipl.-Ing.(FH)M.Eng.(EST) Axel Mikesch arbeitet als Niederlassungsleiter der Firma Kieback&Peter in Kassel. Der Betrieb, mit Hauptsitz in Berlin, ist im Bereich Gebäudeautomatisierung international tätigen Firma und hat eine hohe Reputation.

Über das Engagement seiner Firma bei den Huskies, die als einer unserer Partner im Sponsoring aktiv ist, bestand bereits ein Kontakt zum Verein. „Außerdem ist der Kollege Christoph Kessler ein langjähriger Freund von mir. Der scheint ja hier bei den Huskies so einiges anzuschieben. Durch seine Erzählungen habe ich eine Menge von den Baumaßnahmen mitbekommen und schließlich meine Expertise zur Verfügung gestellt.“ In Absprache mit Hallenleiter Michi Christ sei man dann auch zügig ins Arbeiten gekommen. „Ich hatte einfach Lust zu helfen, zumal sich durch den innovativen Anspruch und den Umfang der Eissporthallenmodernisierung ein wegweisendes Projekt abzeichnete.“ Seit eineinhalb Jahren steht Axel den Huskies bereits beratend zur Seite. Und seit wann ist er nun offiziell Bestandteil des Rudels? Axel schaut auf die Uhr: „Seit vergangenem Freitag“ lacht er. Paul Sinizin konnte ihn von der neuen Aufgabe überzeugen. Beide teilen die Ansicht, dass das angestrebte Konstrukt in Bezug Nachhaltigkeit auch wirtschaftlich die Grundlage für alle Events sein wird, die in Zukunft in der Eissporthalle angeboten werden. „Künstler: innen sollen wissen, dass es eine Multifunktionshalle in Deutschland gibt, die ihresgleichen sucht. Große Firmen, bei denen das Thema CO2 Bilanzierung zweifellos zusehends in den Vordergrund rückt und die bestrebt sind, nachhaltig zu arbeiten, werden mit der Eissporthalle einen Ort buchen können, wo sie mit gutem Gewissen Großveranstaltungen, wie zum Beispiel ihre Jahreshauptversammlungen, durchführen können. Es soll für potenzielle Kund: innen einfach Sinn machen, Konzerte und Veranstaltungen in Kassel abzuhalten.“ Paul Sinizin schaffe hier die finanziellen Möglichkeiten und gibt Axel als „Geschäftsleiter Energiemanagement und Nachhaltigkeit“ die Chance, an einem „hoch innovativen“ Projekt mitzuwirken, dass ihm inhaltlich wie auf den Leib geschnitten ist. Axel bringt die Erfahrung seiner Arbeit als Niederlassungsleiter der Firma Kieback&Peter mit, die derartige Projekte in ganz Europa betreut. Die neue Aufgabe ist fordernd, das Ergebnis werde dann aber auch eine enorme Strahlkraft für die Stadt Kassel und die Huskies bedeuten. „Das Ziel ist kein geringeres, als in Kassel eine der modernsten, zukunftssichersten und nachhaltigsten Multifunktionsarenen der Welt präsentieren zu können“

Die Bauarbeiten an unserem geliebten Zwinger befinden sich alle im Zeitrahmen und schreiten erfolgreich voran. „Für unser Konzept benötigen wir allerdings ohne Wenn und Aber die zweite Eisfläche, sprich, eine zusätzliche Halle. Dass diese vor allem für unseren Nachwuchs und die Damenmannschaft neue Möglichkeiten bieten würde und den Standort in sportlicher Hinsicht enorm aufwertet, steht für Axel außer Frage. „Die zweite Halle würde zudem die dreifache Kapazität an Energiegewinnung durch Photovoltaik gewährleisten. Nach unseren Kalkulationen würde ein Energieüberschuss generiert, mit welchem man zahlreiche Wohnungen in der Südstadt versorgen könnte. Eine vierstellige Zahl an Wohneinheiten, die von unserem Öko-Strom profitieren könnten, ist durchaus realistisch.“ Man plane alternative Maßnahmen zur Energiegewinnung und prüfe aktuell zusätzliche Erzeugervarianten. Unser Ziel ist es, die energetische CO2-Bilanz bereits in den kommenden Jahren positiv gestalten zu können. Des Weiteren werde das gesamte Wärmeenergiekonzept neu aufgebaut. „Im kommenden Jahr werden wir eine Wärmepumpe einsetzen, welche, von der in der Halle produzierten Energie gespeist wird, so dass wir stark in Richtung Autarkie gehen, also uns unter energetischer Betrachtung selbst versorgen können.“ Ein anspruchsvolles Unterfangen. „Ja, das stimmt. Aktuell herrscht eigentlich die gängige Meinung, dass es nicht möglich ist, eine Multifunktionsarena mit Eisfläche autark zu bekommen. Ich habe dazu eine andere Haltung.“ Als weiteres Beispiel betrachten wir die Wirksamkeit der neu installierten Osmoseanlage. „Früher mussten wir in einem Bottich Wasser erhitzen und nach und nach auf das Eis bringen. Dieser Schritt ist nun hinfällig. Wir sparen mit der neuen Anlage äquivalent 25 000 Liter Heizöl im Jahr. Zudem ist die Eisqualität bedeutend besser.“ Ein weiteres Thema wird der Umgang mit Energiespeicher – und Ladekapazitäten sein und eine sukzessive reduzierte Emission. „Kurzfristig wird die Firmenflotte auf E-Autos umgestellt, auch die Spieler und Mitarbeiter: innen sind in das Konzept integriert. Mittelfristig wollen wir ein bidirektionales Ladesystem anbieten, an einem Konzept wird bereits gearbeitet. Es gibt, wie in diesem Beispiel, mehrere Punkte, wo sowohl unsere Gäste als auch der Verein, als Gewinner: innen dastehen werden.“

Axel hat die Möglichkeit seine These, dass sich eine moderne Multifunktionshalle selbst „versorgen“ kann, zu bestätigen. „Das war auch einer der Hauptgründe, warum ich mich auf diese Herausforderung eingelassen habe. In meinem Arbeitsfeld ist ein Mitwirken an einem derartigen Pilotprojekt eine große Sache und einfach auch die Gelegenheit, das Richtige zu tun. Ich habe hier in meiner Arbeit viele Freiräume und die große Möglichkeit, einen wirklichen Unterschied zu machen.“ Paul schafft diese Möglichkeit, Axel ist einer der wenigen Menschen, die technisch dazu in der Lage sind, die Pläne in dieser Form umzusetzen. Die Huskies investieren stark in den Bereich Energiemanagement und Nachhaltigkeit. „Die neuentstandene Energiezentrale hat in Relation ähnlich viel Geld gekostet wie der Anbau am vorderen Teil der Eissporthalle.“ Eine Investition, die sich nicht nur wirtschaftlich rentieren soll. Die Kriterien in Bezug auf Nachhaltigkeit im Profisport werden zusehends wichtiger. Auch die DEL, in welche die Huskies zurückkehren möchten, wird diesbezüglich ab der kommenden Saison strengere Auflagen haben. „Diese hätten wir mit unserer neuen Technik bereits deutlich erfüllt“ beantwortet Axel die implizierte Frage.

„Junge Spieler: innen haben wegen der Kasseler Eissporthalle und unserer Vereins-Philosophie ein weiteres Argument, in Nordhessen Eishockey zu spielen, weil man dort „das Richtige“ tut. Selbst im Sommer wird das Eis in Kassel mit komplett grünem Strom produziert werden. Wir leisten einen innovativen Beitrag gegen den Klimawandel. Dieses Projekt soll idealerweise andere inspirieren, deswegen machen wir es auch richtig und konsequent. Bis dahin ist es ein echtes Alleinstellungsmerkmal für einen deutschen Profi-Eishockeyclub.“ Zu der angesprochenen Philosophie gehöre auch der Umgang mit Nahrungsmitteln und Verpackungsmaterial sowie eine moderne, inkludierende Haltung und ein wertschätzender Umgang untereinander. „Und damit meine ich uns alle. Die Zuschauer: innen, die Spieler, unsere Geschäftsstelle. Das Thema Diversität spielt eine große Rolle, wir empfinden die Vielfältigkeit unserer Mitarbeiter: innen, Spieler und Fans als sehr bereichernd. Als erfahrene Führungskraft verfügt der sympathische Nordhesse über ein gutes Gefühl für das Team und stellt als zusätzlichen Mehrwert neue Perspektiven und Entwürfe für Arbeitsprozesse und die Kommunikation zur Verfügung. „Es wird in unserer anspruchsvollen Arbeit natürlich nicht immer alles komplett reibungslos und fehlerfrei laufen, aber das ist nun mal so, wenn man neue Wege beschreitet.“ 

Eine Vernetzung mit der Community, den Zuschauern, unseren Partnern und Sponsoren, dem Kids Club – auch das wird Teil von Axels Arbeit sein. „Am Spieltag saß ich bisher meistens mit einem Laptop in der Loge und kümmerte mich um die energetische Überwachung. In Zukunft werde ich sicher vermehrt Netzwerkarbeit betreiben, stehe als Ansprechpartner zur Verfügung und wehre mich sicher nicht dagegen, wenn sich für unser Projekt, die ein oder andere Unterstützung akquirieren lässt“ schmunzelt er. „Das ist eine großartige Aufgabe. Ich stehe zu 100 Prozent hinter dem, was wir hier tun, informiere gerne über unsere Pläne und den aktuellen Stand.“ In Axels Ausführungen spürt man echte Begeisterung. „Dazu kommt erleichternd, dass wir Menschen, die diesen Modernisierungen womöglich eher skeptisch gegenüberstehen, weder einschränken noch belehren werden. Das ist auch gar nicht nötig, wir gehen einen gesunden Weg. Wir suchen den Dialog. Ich möchte gerne in einem bestimmten Format regelmäßig über die aktuellen Vorgänge informieren und strebe auch in diesem Punkt eine Vernetzung mit den Fans an. Wir haben eine enorme Reichweite. Da kommen womöglich aus dem „Schwarm“ noch zusätzliche gute Ideen, die sind mir immer willkommen. In den meisten Gesprächen mit unseren Partner: innen erlebe ich begeisterten Zuspruch und großes Interesse, das stimmt mich zusätzlich optimistisch für die anstehenden Aufgaben. Wir werden diese Reise gemeinsam antreten.“

Die Vernetzung und Zusammenarbeit funktionieren auch auf einer weiteren wichtigen Ebene sehr gut. „Die aktuellen Baumaßnahmen und vor allem der Bau einer zweiten Halle sind natürlich ein politisches Thema. Ich bin sehr froh, dass wir mit der Stadt und den Behörden eine äußerst konstruktive Zusammenarbeit erleben und kann mich dafür nur bedanken.“ Jetzt komme es darauf an, das hohe Tempo in der Entwicklung beizubehalten und weiter an einem Strang zu ziehen. Auch für die Stadt und die Region werde die neue Halle ein Aushängeschild, dessen Außenwirkung über den Sport und den kulturellen Mehrwert hinaus gehen. „Ich glaube, dass allen Beteiligten klar ist, was hier entstehen kann. Die gute Kooperation funktioniert, weil wir unsere Arbeit ordentlich machen, die Vorgänge transparent halten und uns an Absprachen halten.“

Dass Axel seine Arbeit bei den Kassel Huskies verrichten kann, ist für ihn, neben der ohnehin ehrenhaften Aufgabe, doppelt schön und verstärkt das persönliche Engagement zusätzlich. „Ich gehe seit meiner Jugend regelmäßig zu den Spielen in Kassel. Die Eissporthalle ist mein Happy-Place. Mein erstes Spiel habe ich allerdings 1986 in Nordamerika gesehen. Montreal Canadiens gegen Calgary Flames.“ Kein schlechter Einstieg in den Sport. „Das stimmt wohl“ lacht Axel. „Ich bin Habs Fan, auch wenn Montreal es die vergangenen Jahrzehnten nicht wirklich leicht hatte. Mein Lieblingsspieler ist Patrick Roy.“ Auf das heimische Eishockey angesprochen fällt Axel sofort ein Highlight ein: „Definitiv die siegreiche Halbfinalserie gegen die Eisbären Berlin 1997. Da haben wir es als Jugendliche dann auch ordentlich krachen lassen.“ Axel hat selbst eine Zeit lang Eishockey gespielt, zudem war er beim Rollhockey aktiv. „Mit Michi Christ habe ich neulich dessen besten Freund auf meinem alten Teamfoto identifiziert“ lacht er. „Der hat bei uns im Tor gespielt. Auch mit unserem Fotografen Sascha Schardt habe ich gemeinsam Rollhockey gespielt.“ Die Hockeywelt ist klein.

Axel ist verheiratet und hat zwei Kinder. Wir fragen ihn, inwieweit das seine Arbeit beeinflusst. „Natürlich mache ich mir, seit ich Vater geworden bin, noch einmal anders Gedanken darüber, wie unsere Welt in 50 Jahren aussieht.“

 

Steckbrief

Name: Axel Mikesch

Alter: 43

Ich bin Husky seit: Juli 2023

Meine Rolle im Rudel: Geschäftsleiter Energiemanagement und Nachhaltigkeit

Am Spieltag befinde ich mich auf folgender Position: In den VIP-Logen, am Laptop, im Kontakt mit unseren Kunden

Meine Nebenleute sind: Alle Mitarbeiter: innen und Fans

Das erste Eishockeyspiel, das ich gesehen habe: 1986 in Kanada, Montreal Canadiens gegen Calgary Flames

Mein tollstes Huskies-Erlebnis: Die siegreiche Halbfinalserie gegen die Eisbären Berlin 1997

Mein Lieblingsspieler: Patrick Roy

Für die kommende Saison wünsche ich mir: Dass wir alle weiter gemeinsam den eingeschlagenen Weg bestreiten und das hohe Tempo beibehalten

Wenn ich nicht mit den Huskies beschäftigt bin: Kümmere ich mich um meine Familie

Mein Lieblingsort in Kassel: Die Eissporthalle, mein „Happy Place“