Buchhaltung

Heike Döring

h.doering@kassel-huskies.de

Heike Döring kommt gebürtig aus Kassel und lebt seit über 35 Jahren in Ahnatal. Groß geworden ist sie in Vellmar. Dort hat sie die Gesamtschule Ahnatal besucht. Anschließend hat sie ihre Lehre zur Dienstleitungsfachkraft bei der Deutschen Post absolviert und einige Jahre als Briefzustellerin gearbeitet. „Ich wollte eigentlich einen kreativeren Beruf erlernen, hatte mich zum Beispiel auch bei der HNA als DruckvorlagenHerstellerin beworben. Zusagen erhielt ich von beiden. Als sich die HNA meldete, hatte ich jedoch bereits den Vertrag bei der Deutschen Post unterschrieben. Mein Vater, der ebenfalls Beamter bei der Post war, beschloss gewissermaßen, dass ich mich nun auch an den Vertrag halten solle. Ich war 16 Jahre alt, damals hörte man noch eher auf seine Eltern, was derartige Entscheidungen betraf.“

Mit 21 Jahren wurde Heike schwanger und ließ sich bei der Post beurlauben. Mit ihrem Mann Frank ist Heike „schon immer“ zusammen. „Er ist tatsächlich meine Sandkastenliebe.“ Über „willst du mit mir gehen“ zu Schulzeiten entstand eine bis heute anhaltende Beziehung, die den beiden zwei Kinder bescherte. „Mittlerweile bin ich sogar frischgebackene Oma“ strahlt die junggebliebene 56-jährige über das ganze Gesicht. „Meine Tochter ist vor fünf Wochen Mutter geworden. Mein Sohn wird in etwa zwei Wochen Vater“ freut sie sich und klatscht in die Hände. „Meine Kinder sind schon darüber informiert, dass meine Enkel definitiv in unserem Kids Club angemeldet werden und Schlittschuhlaufen lernen sollen“ ergänzt Heike. Franks Großvater betrieb bereits die Baumschule in Ahnatal, die dann über dessen Sohn an den Junior weitergegeben wurde. „Ich habe dann, zunächst mit einem Minijob, im Familienbetrieb angefangen. Ich habe im wesentlichen Unkraut gejätet.“ Nach und nach ist Heike in den Beruf hineingewachsen und war irgendwann für die Kundeberatung, hinsichtlich Gartengestaltung und Planung der Pflanzanlagen, zuständig. „Der Job als Gärtnerin hat mir viel Spaß gemacht, ein sehr kreatives Arbeiten.“ Heike verblieb 35 Jahre im Familienbetrieb, bevor es sie zu neuen Aufgaben zog. In Lohfelden arbeitete sie 2,5 Jahre für eine Firma für Industrieanlagen als Sachbearbeiterin in der Finanzbuchhaltung. „Leider empfand ich die Arbeit auf Dauer als etwas zu starr. Wenn man einmal selbstständig war und eben auch selbständig arbeiten und denken musste, fällt es einem eher schwer, die meiste Zeit sämtliche Aufgaben nach „Schema F“ abarbeiten zu müssen.“ Na, dann ist Heike bei den Huskies wohl besser aufgehoben.

 „Auf jeden Fall, ich liebe es hier zu sein. Der Job ist abwechslungsreich, ich habe super Kollegen und mit Florian Böhm einen klasse Chef. Ich freue mich jeden Tag über die Jungs im Büro. Sie könnten ja größtenteils meine Kinder sein“ lacht sie. Wie ist es eigentlich zur Anstellung beim Kasseler Eishockeyverein gekommen? „Das ist eine witzige Geschichte. Ich hatte mich eigentlich für eine Stelle bei der Bikeleasing in Vellmar beworben. Nach einigem Hin und Her und einer ersten Absage bin ich mit Paul Sinizin in Kontakt gekommen. In einem sehr netten, etwa 20-minütigen Telefonat, haben wir dann doch einen Termin zum Vorstellungsgespräch verabredet. Allerdings zu meiner Überraschung nicht für Bikeleasing, sondern für die Kassel Huskies und die Eissporthalle.“ Paul erklärte Heike seine Pläne, welche wichtige Rolle sie mit ihrer Expertise dabei spielen könne und dass er sie eben für die Huskies brauche. Und so ist es dann auch gekommen. Im Juni vergangenen Jahres wechselte die sympathische Ahnatalerin in unsere Geschäftsstelle. „Ich sollte zunächst eine neue Struktur für die Finanzbuchhaltung etablieren und die Digitalisierung in der Geschäftsstelle vorantreiben“ erklärt Heike. „Das war eine fordernde Aufgabe, hat mir aber viel Spaß gemacht. Ich werde hier im positiven Sinne wieder mehr gefordert als bei meiner letzten Anstellung und muss eben auch kreativ arbeiten. Kein Tag ist wie der andere.“

Natürlich tut der Umbau der Nordhessen Arena sein Übriges zu den ohnehin gut getakteten Arbeitstagen. „Klar, das ist aktuell eine besondere Situation für uns alle und schlägt sich auch auf meine Arbeit nieder. Die Baurechnungen flattern schließlich über die Candeu GmbH, unser Arena Management, bei mir auf den Schreibtisch. Das sind im Monat mal locker 200 Stück. Und dann haben wir ja noch den Regelbetrieb, Veranstaltungen und die Heimspiele.“ Während der Saison hat Heike, allein mit der Abrechnung der Kassensysteme an den Spieltagen, meistens über 1000 (in Worten: TAUSEND) Buchungen im Monat zu verwalten. „Tja, bei bis zu 21 Kassen kommt dann doch einiges zusammen.“ Heike genießt die Möglichkeit flexibel arbeiten zu können. „Meistens stehe ich sehr früh auf und erledige den ersten großen Schwung Arbeit im Homeoffice. Morgens kann ich immer am klarsten denken. Wenn ich in die Arena komme, muss ich erstmal meinen Schreibtisch sortieren, auf dem in schöner Regelmäßigkeit das Chaos ausbricht, besonders im Moment, wo wir aufgrund der Bauarbeiten in der Arena nicht regelmäßig vor Ort sein können und viel von zuhause arbeiten.“ Mittlerweile hat Heike, die zu Beginn ihrer Anstellung etwas auf sich allein gestellt war, mit Anke König eine Kollegin an die Seite gestellt bekommen. „Wir haben uns sehr gut eingegroovt“ sagt Heike und Anke ergänzt: „ich bin froh, eine so tolle Kollegin zu haben. Heike arbeitet sehr professionell, trotzdem haben wir Spaß, sie unterstützt mich sehr. Die könnte man so schnell nicht einfach ersetzen.“ „Ach danke Schatzi“ lächelt Heike.

Kontakt zum Eishockey hatte Heike bis zu ihrer Einstellung noch nicht gehabt. „Das habe ich auch beim Vorstellungsgespräch betont“ sagt sie. „Joe Gibbs meinte nur recht trocken, dass sich das schnell ändern werde.“ Joe behielt Recht. „Das Hometown-Heroes Spiel im vergangenen Jahr war mein erstes Eishockeyerlebnis. Ich fand es unheimlich cool, war beeindruckt von der Atmosphäre. Ich schaue mir die Spiele mittlerweile sehr gerne an. Mein Highlight war die Partie gegen die Towerstars im vergangenen Januar. Da war ich gemeinsam mit einer Freundin aus Ravensburg. Die ist komplett ausgerastet, als die Towerstars in Führung gegangen sind und am Ende stand es 7:2 für uns. Das hat Spaß gemacht“ grinst Heike. Interessant ist die Anmerkung zu den Erlebnissen der ersten Spiele: „allein das Drumherum, die Fans, die Atmosphäre haben mich richtig mitgezogen. Dazu finde ich die Gegebenheiten in der Nordhessen Arena sehr komfortabel und einladend.  Auch der Videowürfel war für mich als Eishockey-Einsteigerin sehr hilfreich, ich bin nicht sicher, ob ich in der „alten“ Halle so schnell diesen Bezug zum Spiel entwickelt hätte. Heikes Lieblingsspieler ist Hans Detsch. „Der ist einfach eine coole Socke auf dem Eis. Ein Kämpfer. Und neben dem Eis ein supernetter Kerl mit toller Ausstrahlung.“ Heike freut sich immer darüber, wenn die Jungs in der Geschäftsstelle vorbeischauen, und schätzt den Kontakt zur Mannschaft. „Das sorgt natürlich für noch mehr Identifikation.“ In der Eissporthalle war Heike früher selbst zum Schlittschuhlaufen und besuchte Konzerte. „Das erste Konzert war von Marius Müller-Westernhagen. Da dürfte ich so 15, 16 Jahre alt gewesen sein.“ Heike freut sich darüber, in Zukunft in der Nordhessen Arena, wieder mehr Veranstaltungen und Konzerte erleben zu können. „Wird ja auch echt Zeit, dass die Leute für derartige Events nicht mehr nach Göttingen oder Hannover rammeln müssen.“ Das sie an dieser Entwicklung aktiv mitwirken darf, macht Heike stolz.

Heike ist Familienmensch und sehr tierlieb. In ihrer Freizeit beschäftigt sie sich mit ihrem Pony und Hund. „Ich habe Hunde gehabt, seit ich eine junge Frau war. Gerne auch mehrere gleichzeitig, immer aus dem Tierheim.“ Bei der Baumschule hat Heike seit 25 Jahren einen eigenen Stall. „Ich hätte gerne Schweine“ sagt sie und ihr Blick geht kurz in die Ferne. „Und wieder Ziegen und Hühner, die werden eines Tages auf jeden Fall wieder angeschafft. Mein Mann befürchtet ja schon, dass ich daheim einen ganzen Zoo einrichte, wenn ich in Rente gehe.“ Frank hat sich neulich die Gartenhütte umgebaut. „SEINE Gartenhütte“ überbetont Heike und lächelt. Womöglich eine prophylaktische Maßnahme, bevor sich die Hütte ebenfalls in einen Stall verwandelt? „Kann gut sein“ lacht Heike.

Gefragt nach ihren Wünschen antwortet Heike: „Sportlich natürlich den Aufstieg. Es wäre so cool, ein Teil davon zu sein. Ansonsten ganz klar Gesundheit für uns alle und dass es hier so weiter geht, wie es aktuell läuft. Ich bin zufrieden. Ich liebe es, hier zu arbeiten und hoffe, dies zu tun, bis ich in Rente gehen kann.“ „Bis ICH in Rente gehen kann“ grätscht ihre Kollegin Anke, die 22 Jahre jünger ist, in das Gespräch hinein. „Naja, das war jetzt nicht ganz so der Plan,“ so Heike. „Aber ich weiß das Kompliment zu schätzen.“

 

Steckbrief

Name: Heike Döring

Alter: 56

Ich bin Husky seit: 01.06.2022

Meine Rolle im Rudel: Finanzbuchhalterin

Am Spieltag befinde ich mich auf folgender Position: Als Fan auf der Tribüne, manchmal im Büro bei der Abrechnung der Spieltage

Meine Nebenleute sind: Anke König, Florian Böhm

Das erste Eishockeyspiel, das ich gesehen habe: Das Abschiedsspiel von Michi, Derek und Manu

Mein tollstes Huskies-Erlebnis: Es gibt viele großartige Erlebnisse, mich beeindruckt immer die ganze Maschinerie um und hinter der Mannschaft. Das, was der Fan nicht sieht

Mein Lieblingsspieler: Hans Detsch

Für die kommende Saison wünsche ich mir: Den Aufstieg

Wenn ich nicht mit den Huskies beschäftigt bin:

Beschäftige ich mich mit meinen Tieren, z.Z. 1 Hund und 1 Pferd. Ich habe seit vielen Jahren mit meiner Tochter und einer Freundin zusammen einen kleinen Offenstall mit 4 Pferden, von denen mir aber nur eins gehört. Außerdem habe ich 2022 eine Ausbildung zum Hundetrainer angefangen und ich bin seit kurzem glückliche Oma

Mein Lieblingsort in Kassel: Der Habichtswald