Sechs Tore zum ersten Halbfinal-Sieg gegen Nauheim
Mit der statistischen Hypothek, noch nie ein Playoff-Heimspiel gegen den EC Bad Nauheim nach 60 Minuten gewonnen zu haben, starteten die Kassel Huskies am heutigen Freitag ins erste Halbfinale der DEL2-Playoffs. Doch was die Nordhessen folgen ließen, war ein sehenswertes Eishockey-Spektakel. Mit 6:3 (2:2/3:1/1:0) ließen die Schlittenhunde ihre ganze Klasse aufblitzen und holten sich damit den wichtigen ersten Sieg der Playoff-Serie. In die Torschützenliste trugen sich Darren Mieszkowski, Jake Weidner (2), Vincent Schlenker, Jamie Arniel und Tristan Keck ein.
Und auch die stimmungsvollen Fans in der ausverkauften Eissporthalle taten ihr übriges, aus dem nasskalten Abend ein Eishockeyfest zu machen. Gleich zu Beginn peitschten die Anhänger ihre Mannschaft mit stehenden Ovationen an. Doch der erste Treffer der Partie blieb den Gästen vorbehalten. Einen Schuss von ECN-Goldhelm Daniel Weiß hatte Jerry Kuhn unglücklich zur Seite abgewehrt - dort gelangte die Scheibe zu Cerny und der stellte per Rückhand auf 0:1 (3.). Doch die Huskies zeigten sich unbeeindruckt. Keine drei Minuten später besorgte Darren Mieszkowski mit einer tollen Einzelleistung das 1:1 (7.). Und damit nicht genug. Mit feiner Übersicht spielte der hinter dem Nauheimer Tor stehende McGauley die Scheibe zum im Slot lauernden Weidner. Der hatte schließlich keine Mühe den Puck aus kürzester Distanz zum 2:1 an Bick vorbei einzunetzen (11.). Und apropos Bick. Der Nauheimer Zerberus hielt seine Mannen in der Folge gleich mehrfach im Spiel - rettete sehenswert mit der Fanghand gegen Lowry (14.), im Spagat gegen Tschwanow (15.) und gänzlich allein gegen den völlig frei stehenden McGauley (17.). Und während die Huskies den vergebenen Chancen nachtrauerten, schlugen die Roten Teufel kurz vor der Drittelsirene zu. Im Powerplay nutzte der omnipräsente Tim Coffman den zusätzlichen Platz und jagte die Scheibe platziert zum 2:2-Pausenstand in die Maschen (20.).
Im zweiten Abschnitt zeigten sich die Huskies dann konzentrierter. Gleich nach Wiederbeginn besorgte erneut Jake Weidner - ebenfalls im Powerplay - die erneute Führung für die Schlittenhunde (22.). Und die Huskies legten gleich doppelt nach: Keine zwei Minuten später besorgte Vinny Schlenker nach toller Vorarbeit von Tristan Keck das nächste „Ramalamadingdong" in der Eissporthalle (24.) ehe Ex-Nauheimer Jamie Arniel nach toller Kombination über Mieszkowski und Tschwanow gar auf 5:2 stellte (35.). Und auch ein kleine Rauferei durfte im ersten Hessenderby der Halbfinalserie nicht fehlen. Zunächst tauschte Marius Erk mit Tristan Keck und Stephan Tramm Nettigkeiten aus, ehe Joel Lowry Daniel Weiß zum Tête-à-Tête bat. Der Schlusspunkt des Drittels blieb allerdings abermals den Gästen vorbehalten: Coffman kreiste unbedrängt durch das Kasseler Drittel, nahm aus spitzem Winkel Maß und zirkelte die Scheibe passgenau über Kuhns Fanghand in den Giebel - 5:3 (40.).
Somit blieben den Gästen aus der Wetterau 20 Minuten für zwei Treffer. Und die Roten Teufel kamen druckvoll aus der Kabine. Gleich mehrfach forderten sie Kuhn. Die beste Chance auf den Anschlusstreffer ließ Mick Köhler liegen, nachdem er sich über den rechten Flügel durchgetankt und abgezogen hatte (44.). Zu allem Überfluss fanden sich die Huskies kurz darauf in einer fünfminütigen Unterzahl wieder. Doch mit beherztem Einsatz und einem souveränen Jerry Kuhn meisterten die Nordhessen auch diese Herausforderung. Den Schlusspunkt unter die Partie setzte erneut ein Ex-Nauheimer. Nach Oleg Tschwanows Solo durch die gesamte Kurstädter Hintermannschaft war es Tristan Keck, der Bick aus nächster Nähe keine Chance ließ und zum 6:3-Endstand einnetzte (53.).
Weiter geht es für beide Mannschaften bereits am kommenden Sonntag. Dann reisen die Huskies zum Gastspiel ins Nauheimer Colonel-Knight-Stadion. Erstes Bully ist um 18:30 Uhr.
Tore
0:1 Cerny (Weiß, Steck - 3. Min.)
1:1 Mieszkowski (Preto, Ahlroth- 7. Min.)
2:1 Weidner (McGauley – 11. Min.)
2:2 Coffman (Herrmann, Schmidt – 20. Min.)
3:2 Weidner (Schlenker, Ahlroth – 22. Min.)
4:2 Schlenker (Keck, Faber – 24. Min.)
5:2 Arniel (Mieszkowski, Tschwanow – 35. Min.)
5:3 Coffman (Schmidt, Herrmann – 40. Min.)
6:3 Keck (Tschwanow, Tramm – 53. Min.)